Wiesbaden / Frankfurt / Gießen.
Mit einer Kommunikations-Offensive will der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) auf die Bedeutung von qualifizierten Busfahrerinnen und Busfahrer für das Gelingen der Verkehrswende hinweisen. „Unsere Busfahrerinnen und Busfahrer bringen jeden Tag hunderttausende Fahrgäste sicher zum Ziel. So sind sie zugleich auch Klimaretter – unverzichtbare Akteure in Hessens Kampf gegen den Klimawandel, der sich nur bremsen lässt, wenn der ÖPNV als Alternative zum Individualverkehr künftig noch deutlich attraktiver wird“, erklärt LHO-Geschäftsführer Volker Tuchan am Donnerstag in Gießen zum Weltklimatag (am 20. September).
Ziel der – von weiteren ÖPNV-Verantwortlichen getragenen – Offensive ist, den Menschen in Hessen bewusster zu machen, „wie viel Verantwortung Busfahrerinnen und Busfahrer tagtäglich tragen – zum Beispiel, um Hessens Schülerinnen und Schüler sicher zur Schule und dann wieder nach Hause zu bringen.“ Erste Weichen für die Initiative sind – auch dank einer finanziellen Förderung des Hessischen Verkehrsministeriums – bereits gestellt. Die Mitarbeitenden hinter den Lenkrädern der Busse haben nach Überzeugung des Unternehmerverbandes „deutlich mehr Wertschätzung in der Bevölkerung verdient“. Das lasse sich – verknüpft mit einer höheren Vergütung – jedoch nicht mit der Brechstange und mit Arbeitskämpfen erzwingen. Dies könne der Verkehrswende schaden. „Wer im Kampf für einen besseren Klimaschutz den ÖPNV mit möglichst modernen klimafreundlichen Bussen stärken und ausbauen will, darf die Verkehrswende nicht durch eine unangemessene Explosion der Lohnkosten ausbremsen“, erklärt LHO-Geschäftsführer Volker Tuchan.
Nach Überzeugung des LHO können die vom öffentlichen Nahverkehr erwarteten Beiträge zum Klimaschutz nur geleistet werden, wenn es ausreichende Investitionen in die Infrastruktur und gute Arbeitsbedingungen für das Personal gibt: „Wir sehen den Mangel an Busfahrerinnen und Busfahrern und möchten den Mitarbeitenden ebenfalls höhere Löhne zahlen. Doch die meist mittelständischen Unternehmen haben nur begrenzten Spielraum und waren in den letzten Jahren durch den intensiven Wettbewerb im hessischen ÖPNV-Markt massiv unter Druck, viele Mittelständler mussten deshalb aufgeben. Realitätsfremde, überzogene Forderungen der Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde lassen sich von den Verkehrsunternehmen alleine nicht finanzieren. Bei den Tarifverhandlungen könne der LHO deshalb keinen Vorschlägen zustimmen, „die zahlreiche Bus-Betriebe in die Insolvenz und die Verkehrswende in Hessen (mit Hessen-Tickets für Schüler, Senioren und Landesbedienstete) so in die Krise treiben“.