LHO-Pressemitteilung: Jahreshauptversammlung 2025: Gute Chancen für bessere Mobilität in Hessen

„Gute Chancen für bessere Mobilität in Hessen“ 

LHO: Sondervermögen auch für Lade-Infrastruktur an Busbahnhöfen nutzen  

Wiesbaden / Gießen / Hanau. Gute Chancen für eine in Zukunft deutlich effizientere und klimafreundlichere Verkehrspolitik sieht der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmen (LHO), wenn Mittel aus dem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur nicht nur in das Schienennetz, sondern auch in bessere Mobilitätsangebote zwischen den Landregionen und Städten investiert werden. „Zu einer ordentlichen Infrastruktur im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) gehören zum Beispiel auch Toiletten, die Busfahrerinnen und Busfahrer an Bahnhöfen nutzen können“, erklärte der LHO-Vorsitzende, Karl Reinhard Wissmüller (Michelstadt), am Freitag (28. März) bei einer Veranstaltung des Verbandes in Hanau.

Solche Infrastruktur-Mindeststandards an Bus- und Bahnhöfen könnten nach Überzeugung des  Unternehmerverbandes künftig nicht nur dem Fahrpersonal akzeptable Rahmenbedingungen bieten: „Auch Fahrgäste erwarten mehr als nur verlässliche Verbindungen, wenn sie motiviert werden sollen, in Zukunft auf ein eigenes Auto zu verzichten und den ÖPNV zu nutzen.“ Vom Fahrrad abgesehen bleibe der Bus in ländlichen Regionen das sauberste Fahrzeug: „Kein Verkehrsmittel verbraucht umgerechnet so wenig Kraftstoff und stößt – umgerechnet auf die Fahrgäste – so wenig klimafeindliches Kohlendioxid aus wie der Bus“, versicherte Wissmüller. (Michelstadt), am Freitag bei einer Veranstaltung des Verbandes in Hanau. Dies müsse bei der Neuausrichtung der Verkehrspolitik stärker berücksichtigt werden: Mit Blick auf diese wissenschaftlich belegten Fakten und auch künftig begrenzte Finanz-Ressourcen müsse der Busverkehr für eine klimaschonende Mobilität der Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.

Wissmüller: Mehr Fachkompetenz und faire Ausschreibungen 

Mit Blick in das Abschlusspapier der Koalitions-Verhandler zu Verkehr, Bauen und Wohnen zeigt der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmen Verständnis für den Wunsch der Politik, in Vorstand und Aufsichtsrat des Bahn-Konzerns „mehr Fachkompetenz abzubilden“. Die neue Koalition müsse zugleich sicherstellen, dass die zusätzlichen Milliarden aus dem Sondervermögen tatsächlich in die Infrastruktur des Schienenverkehrs fließen und nicht zum Verlustausgleich für die Bussparte der Bahn. Private Busunternehmen stehen bei europaweiten Ausschreibungen für den ÖPNV in direkter Konkurrenz mit den Bahntöchtern – zwei hessische mittelständische Familienunternehmen reichten deshalb Beihilfebeschwerde bei der EU ein. „Wir wollen faire Wettbewerbsbedingungen und gleiche Chancen für alle Bieter. Dies hilft am Ende allen am Markt tätigen Unternehmen“, so Wissmüller zu dieser Entwicklung.

Enorm wichtig für eine zeitgemäße Ausstattung von (Bus-)Bahnhöfen sind nach Angaben des Unternehmerverbandes auch Investitionen in die Ladeinfrastruktur – zum Beispiel mit Blick auf die Elektromobilität: „Gerade in ländlichen Regionen entsteht oft ein erheblicher Investitions-bedarf, damit die Batterien von E-Bussen auch in kleineren Orten wieder rasch geladen werden können.“ Der LHO erwarte, dass auch die Landesregierung von Hessen das Förderprogramm für E-Busse und die Ladeinfrastruktur fortführe und aufstocke – sofern der Bund nicht wieder einsteige. Zudem hoffe der LHO auf eine Fortsetzung der sogenannten Branchenvereinbarung (mit Blick auf die Vorgaben der Clean Vehicle Directive zur Beschaffung  emissionsfreier Busse). Dies könne in Regionen helfen, in denen der Einsatz emissionsfreier Busse aktuell noch nicht sinnvoll oder machbar ist. Die jetzige Vereinbarung läuft Ende 2025 aus.

Wie Wissmüller erklärte, könnten Hessens Busunternehmen auch künftig mithelfen, mehr Menschen zum Umstieg auf den umweltfreundlichen Nahverkehr zu bewegen. Wenn es mit einer neuen Bundesregierung – in Zusammenarbeit mit den Ländern – gelinge, eine langfristig sichere Finanzierung auf den Weg zu bringen, könnten Städte und Landkreise im ÖPNV in Zukunft deutlich mehr moderne Fahrzeuge und emissionsfreie Flotten erwarten.