Im Rahmen eines neuen Wettbewerbs hat der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) die besten Verkehrsdrehscheiben des Landes in drei Kategorien entsprechend der Einwohnerzahl ausgezeichnet. Den Sieg konnten sich Hannover, Mannheim und Zella-Mehlis sichern. Aus Hessen schaffte es keine Stadt unter die Finalisten. Wiesbaden und Alsfeld verpassen Plätze in der Spitzengruppe knapp.
Berlin, 17. August 2017 – Hannover, Mannheim und Zella-Mehlis sind die besten Verkehrsdrehscheiben des Landes. Dieses Ergebnis gab die Expertenjury des neuen Wettbewerbs „Mobilitätsknoten des Jahres“ in Berlin bekannt. Die Auszeichnung wird in drei Kategorien entsprechend der Einwohnerzahl der Bewerber vergeben und soll vorbildliche Verkehrsdrehscheiben würdigen. Die Sieger konnten sich dabei gegen starke Konkurrenz und ein großes Teilnehmerfeld durchsetzen: Bürgermeister und Landräte sowie Bürgerinnen und Bürger hatten mehr als 2.000 Hinweise gegeben und über 150 Orte nominiert. Ein siebenköpfiges Gremium kürte jene Städte, die ihren Einwohnern die beste Verkehrsinfrastruktur bieten, indem sie ÖPNV, Fernbus- und Schienenverkehr in zentraler Lage bestmöglich miteinander verzahnen. Als Schirmherr engagierte sich Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, für den neuen Wettbewerb.
Fahrtzeiten reduzieren und Emissionen senken„Mobilität ist ein Grundbedürfnis und eine wichtige Voraussetzung für Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, sagte Schirmherr Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, mit Blick auf die Bedeutung des neu geschaffenen Wettbewerbs. „Intelligent konzipierte Drehscheiben, die verschiedene Verkehrsträger und -angebote miteinander vernetzen, sind heute von entscheidender Bedeutung dafür, dass Menschen gut von A nach B gelangen. Solche Mobilitätsknoten machen es möglich, Fahrtzeiten zu reduzieren, Emissionen zu senken und die Attraktivität von Städten und Gemeinden insgesamt zu verbessern. Ich freue mich daher als Schirmherr einen Wettbewerb zu begleiten, der die besten Beispiele für zukunftsweisende Konzepte ins Licht der Öffentlichkeit rückt und zur Nachahmung anregt.“
Verdiente Aufmerksamkeit für intelligente Infrastruktur „Der neue Wettbewerb schafft verdiente Aufmerksamkeit für intelligente Infrastruktur, präsentiert Vorbilder für die multimodale Mobilität der Zukunft und bringt damit eine Stärkung des öffentlichen Verkehrs mit sich“, fasste bdo-Präsident Wolfgang Steinbrück die Gründe für das Verbandsengagement für den Wettbewerb zusammen. „Je besser die Verkehrsdrehscheiben in Deutschland ausgebaut sind, desto entbehrlicher wird das Auto, weil es schlicht bessere Alternativen gibt. Auf diese Entwicklung wollen wir mit diesem Wettbewerb hinwirken.“
Wiesbaden und Alsfeld die besten Bewerber aus Hessen Die Jury beurteilte bei der Auswahl zentrale Faktoren wie etwa die Nähe zum Stadtzentrum, die Ausstattung der Haltestelle, den Stand der Barrierefreiheit und die Verfügbarkeit von Kundeninformationen sowie den Gesamteindruck. Entlang dieser Kriterien landete Mannheim bei den Städten zwischen 50.000 und 500.000 Einwohnern auf dem 1. Platz. Wiesbaden verpasste in diesem Feld das Finale der besten fünf Bewerber nur ganz knapp. Der Mobilitätsknoten der Landeshauptstadt konnte durch Lage und Ausstattung aber überzeugen. Bei den Städten und Gemeinden mit weniger als 50.000 Einwohnern trug Zella-Mehlis den Sieg davon. Alsfeld erreichte hier ein gutes Ergebnis und blieb nur knapp außerhalb des Kreises der fünf Finalisten. Bei den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern kam Hannover auf den 1. Platz. Für Frankfurt hat es bei der Premiere noch nicht für eine Top-Platzierung gereicht; der Neubau am Fernbusterminal wird dies in Zukunft aber sicherlich verbessern.
Der Wettbewerb „Mobilitätsknoten des Jahres“
Der Wettbewerb „Mobilitätsknoten des Jahres“ wurde vom Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) ins Leben gerufen, um die Weiterentwicklung moderner Verkehrsdrehscheiben zu würdigen und voranzubringen. Ziel ist es, öffentlichkeitswirksam ein Zeichen für die Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland zu setzen. Der erste Aufruf zur Einreichung von Bewerbungen erfolgte am 18. Juli und stieß schon bei der Premierenausgabe auf große Resonanz. Bis zum 30. Juli konnten Vorschläge gemacht werden. Ehrungen gehen in drei Kategorien an Großstädte und Metropolen mit mehr als 500.000 Einwohnern, an Mittel- und Großstädte mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern und an Mittel- und Kleinstädte sowie ländlichen Regionen mit weniger als 50.000 Einwohnern. Darüber hinaus wird eine Auszeichnung an den besten Standort mit Potenzial vergeben, bei dem es sich um den am besten gelegenen noch nicht ausgebauten Standort handelt. Diese Würdigung ging in diesem Jahr nach Erfurt.
Die Jury des Wettbewerbs Die siebenköpfige Jury sichtete und bewertete über mehrere Wochen hinweg die Eingänge und kam Mitte August für die finale Auswahl in Berlin zusammen. Zur Jury zählten neben dem Vorsitzenden Christian Wiesenhütter, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, auch Christoph Gipp, Geschäftsführer des IGES Instituts, Christian Löw, geschäftsführender Gesellschafter der Prima Klima Reisen GmbH, Anja Ludwig, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des bdo, Wolfgang Marahrens, Verkehrsberater und ehemaliger Geschäftsführer des ZOB Hamburg, Maik Nothnagel, Referent für Barrierefreiheit beim Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. sowie sowie Fabian Stenger, Geschäftsführer FlixBus DACH GmbH.
Zahlreiche Preise für die Sieger der Premierenausgabe Die von der Jury ausgegebene Auszeichnung zeigt öffentlichkeitswirksam, wo Städte und Gemeinden ihren Bürgern eine gute Infrastruktur zur Verfügung stellen – und soll damit zur Nachahmung anregen. Die Sieger des Wettbewerbs werden mit verschiedenen Preisen belohnt. Sie erhalten den offiziellen Titel „Mobilitätsknoten des Jahres 2017“ mitsamt einer entsprechenden Plakette. Zudem werden die Standorte als Reiseziel beim Fernbusanbieter FlixBus besonders präsentiert und mit einem gesonderten Eintrag auf der Buchungsseite beworben. Für jeden der drei Siegerstandorte wird es jeweils einen FlixBus mit gesonderter Regional-Folierung geben. Erfurt erhält als Standort mit besonderem Potenzial Unterstützung von FlixBus bei der Verbesserung der Haltestelleninfrastruktur für den Fernbusverkehr. Die Sieger sollen ihre Auszeichnung im Herbst in Berlin vom bdo im Rahmen einer Veranstaltung erhalten.