Der Tarifstreit im privaten hessischen Omnibusgewerbe ist beigelegt. Schlichter Volker Sparmann, Mobilitätsbeauftragter des Hessischen Verkehrsministeriums, präsentierte die Ergebnisse der Schlichtung gemeinsam mit den Tarifparteien, dem Landesverband hessischer Omnibusbetriebe, LHO, und mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
Demnach erhalten die Busfahrerinnen und -fahrer im hessischen ÖPNV stufenweise knapp 29 Prozent mehr Lohn. Der so genannte Ecklohn (Tabellenlohn) wird in vier Schritten erhöht, von derzeit 13,50 Euro zum 1.1.2020 auf 15,00 Euro, zum 1.4.2021 auf 16,00 Euro, zum 1.7. 2022 auf 16,70 Euro und in einem vierten Schritt zum 1.10.2023 auf 17,40 Euro. Für das zurückliegende Jahr 2019 erhalten die Busfahrer eine Einmalzahlung in Höhe von 950 Euro.
Die Verwaltungsangestellten und das Werkstattpersonal bekommen mit jedem der vier Schritte jeweils 2,9 Prozent mehr Lohn.
Die Ausbildungsvergütungen werden ebenfalls angehoben, um Beträge zwischen 125 und 195 Euro.
Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2024. Außerdem wurde vereinbart, die Zeiten unbezahlter fahrplanbedingter Pausen weiter zu verringern (Mantel).
Ferner wird eine betriebliche Altersversorgung eingeführt, die bei einem Prozent eines Monatsgrundlohns beginnt und stufenweise auf vier Prozent angehoben wird. Voraussetzung dafür ist eine zweijährige Betriebszugehörigkeit.
Die Tarifkommissionen beider Tarifpartner haben dem Ergebnis der Schlichtung heute zugestimmt. Bei ver.di wird es dazu noch eine Urabstimmung unter den betroffenen Mitgliedern geben.
Mit der Einigung soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die gesellschaftspolitische Bedeutung des Busfahrerpersonals sowie die Wertschätzung ihrer täglichen anspruchsvollen Arbeit für die Menschen in Hessen anzuerkennen. Die verbesserte Vergütung soll auch dazu beitragen, den Beruf attraktiver zu machen und damit dem zunehmenden Mangel an qualifiziertem Fahrpersonal entgegenzuwirken.