Der Verband der TÜV e. V. hat heute Morgen in Berlin seinen Bus-Report 2010/11 vorgestellt, aus dem hervorgeht, dass mehr als die Hälfte der deutschen Reise- und Linienbusse in technisch einwandfreiem Zustand ist. Zur Erhebung der Daten hat der TÜV 50.000 Hauptuntersuchungen an Reise- und Linienbussen vorgenommen. Wolfgang Steinbrück, Präsident des bdo, zeigte sich zufrieden: „Diese Untersuchung zeigt, dass für das Omnibusgewerbe in unserem Land Sicherheit oberste Priorität hat. Die genauen Ergebnisse müssen nun in den Fachgremien des bdo analysiert werden, so dass die noch aufgetretenen Schwachpunkte beseitigt werden können.“
Der TÜV Bus-Report 2010/11 zeigt, dass in Deutschland 55,8% der Busse technisch mängelfrei sind und 31,6% der Fahrzeuge lediglich geringe Mängel aufweisen. Dem gegenüber stehen 12,4%, bei denen erhebliche Mängel festgestellt wurden. Busse, die als verkehrsunsicher stillgelegt werden mussten, waren Einzelfälle (0,2 %). Im Ergebnis heißt das, jeder achte Bus musste einer intensiven Mängelbehebung unterzogen werden, um die Sicherheitsprüfung zu bestehen. Grundsätzlich gilt laut TÜV, je älter das Fahrzeug, umso häufiger treten Mängel auf. Liegt die Mängelquote bei einem ein Jahr alten Bus bei 3,8%, so sind es bei einem Fahrzeugalter von fünf Jahren 9,7% und nach zehn Jahren bereits 13,9%.
Häufigste Mängel sind an Notausstiegen, Lenkung, Bremsanlage, Motor und Beleuchtung festgestellt worden. Meistens sind diese Mängel auf Verschleiß zurückzuführen.
Die Tester machten darauf aufmerksam, dass neben der noch zu verbessernden Wartung der Fahrzeuge auch das verantwortungsvolle Verhalten der Fahrgäste entscheidend ist, um die Sicherheit der Busse weiter zu erhöhen. Der Geschäftsführer des Verbandes, Dr. Klaus Brüggemann, hob hervor, dass die Kontrolldichte enorm hoch ist, da gesetzlich ein Prüfintervall von drei Monaten vorgeschrieben sei. Gleichzeitig appellierte er an die Verbraucher, bei Busreisen den Fokus auf die Sicherheit zu legen und nicht dem preislichen Aspekt oberste Priorität bei der Wahl des Unternehmens zu geben.
Der bdo als führende Spitzenorganisation der Branche mit rund 3.000 Mitgliedsunternehmen begrüßt diese objektive, unabhängige Untersuchung, da sie untermauert, dass der Bus in Deutschland ein Verkehrsmittel mit sehr hohem Sicherheitsniveau ist. Um dies noch zu verbessern, ist das Zusammenspiel von Qualitätsmanagement, Abfahrtkontrolle durch den Fahrer und Verbraucherverhalten unabdingbar.