Wiesbaden / Frankfurt / Gießen. In der aktuellen Tarifauseinandersetzung des privaten Omnibusgewerbes in Hessen stimmen die Arbeitgeber der Schlichtungsvereinbarung zu. Dies erklärten sie auf einer von Schlichter Volker Sparmann am Freitag einberufenen Pressekonferenz in Frankfurt. Das gemeinsame Ziel, den Beruf der Busfahrerin und des Busfahrers durch verbesserte Konditionen und Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen, sei für den Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) ausschlaggebend für die Zustimmung gewesen. Hessens Busunternehmer wollen die Einigung auch als Wertschätzung gegenüber ihren Mitarbeitern verstanden wissen. Denn Busfahrerinnen und Busfahrer sind gefragte Beschäftigte.
Volker Tuchan, Verhandlungsführer des LHO sprach von einem „finanziell sehr schwierigen Abschluss“ für die Arbeitgeber: „Die schrittweise Steigerung des Entgelts um 12,5 Prozent über die Laufzeit des Vertrags sowie die ergänzenden Verbesserungen im Manteltarifvertrag stellen die Unternehmen angesichts der derzeit gültigen Dynamisierung in den Verträgen mit den öffentlichen Auftraggebern vor erhebliche Probleme, was die Refinanzierung angeht.“
Nun seien „die unsichtbaren Dritten im Bunde“ – die öffentlichen Auftraggeber – am Zug, so Tuchan. Nur wenn in die bestehenden Verträge ein realistischer Ausgleich – angepasst an die Ergebnisse der Tarifverhandlungen – aufgenommen werde, könnten die künftig anfallenden Mehrkosten aufgefangen und finanziert werden. Tuchan begrüßte in diesem Zusammenhang ausdrücklich den Vorschlag von Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, der Ende Januar eine neue Klausel für Preisanpassungen in den Verträgen vorgeschlagen hatte. Dies sei ein starkes Signal, um die Vergütung von Busfahrerinnen und Busfahrern im öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) perspektivisch zu verbessern, so der Sprecher des LHO.